Deutsch-Österreichischer Krieg 1866

Aus Dorfchronik
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Text von Gerhard Frohner 4.6.2007

Obersiebenbrunn im Jahre 1866, die Preußen ziehen ein

Lt.Pfarrer Ant.Berger
Die Preußen drangen durch Böhmen und Mähren in Österreich ein. Am 20ten Juli bekamen die Obersiebenbrunner die ersten Preußen zu sehen. Es kamen Rote Husaren mit einigen Jägern um hier zu requirieren: Hafer, Gerste, Brot, Schmalz, Eier, Butter, Zucker, Kaffee. Die Behandlung war, bis auf 3 sehr rohe Fälle, erträglich. Zwei Tage danach kam es zur Einquartierung in Standquartier. Es kamen zwei Regimenter Kürassiere, (Panzerreiter-schwere Reiter), eine reitende Batterie, Feldlazarett mit Mann und Pferden, sodann Prinz Albrech mit seinem Gefolge. Dieser war im Schloss einquartiert, Offiziere im Pfarrhof. Da die Einquartierung zu umfangreich war, wurden einige Soldaten nach Leopoldsdorf verlegt, obwohl der Rußbach die Demarkationslinie war. Das Benehmen der Soldaten war ein erträgliches. Man hörte nicht Unsittliches, Fluchen kam nicht vor. Sie gingen hübsch in die Kirche, drei auch zur Beichte und Communion. Den Turm bestiegen fast Alle um den Stefansturm zu sehen. Die Offiziere jagten in den Feldern und im Fasangarten. Schöne Pferde wurden gen schlechte ausgetauscht. Naschkatzen raubten die Bienenstöcke aus. Kühe mussten für die Verpflegung geliefert werden, Schweine mochte man nicht. Doch mit Tabak wurde die Bevölkerung versorgt. Am 11ten Tag zogen sie ab. So haben die Siebenbrunner den Feind, vor dem man sich so fürchtete, glücklich überstanden. Es wurde niemanden ein Leid getan. Kleinere Schäden durch diese Gäste hatte jedoch jeder.