Die Heimkehrer: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Krieg war im Frühjahr 1945 zu Ende. Nach und nach kehrten die Soldaten wieder in ihren Familien zurück. Manche Soldaten mussten noch einige Jahre in Kriegsgefangenschaft verbringen, ehe sie zu ihren Familien zurückkehren durften. Vordergründig war die Heimkehr ein sehr freudiges Ereignis, allerdings kamen die Väter, Söhne und Ehemänner auch als "Fremde" zurück.  
Der Krieg war im Frühjahr 1945 zu Ende. Nach und nach kehrten die Soldaten wieder in ihren Familien zurück. Manche Soldaten mussten noch einige Jahre in Kriegsgefangenschaft verbringen, ehe sie zu ihren Familien zurückkehren durften. Vordergründig war die Heimkehr ein sehr freudiges Ereignis, allerdings kamen die Väter, Söhne und Ehemänner auch als "Fremde" zurück.  


Hier ein Brief eines 9-jährigen Mädchens, dass 1945 die Heimkehr ihres Vaters in einem Brief an ihre Tante beschrieb:
Die 9-jährigen Resi und ihr Bruder Martin beschreiben 1945 die Heimkehr ihres Vaters in einem Brief an Tante und Onkel, zugestellt am 2. 9. 1945 <br />
(Wortwörtliche Abschrift, Fehler wurden übernommen)
 
 
 
Lieber Onkel und Tante!
 
Ich teile euch mit, das vorgestern unser lieber Vater gekommen ist. Wir hätten ihn bald nicht erkannt, denn er sah aus wie der Kohlenklau. Einen Bart hatte er wie ein Negus. Voll Ruß wer wie ein Rauchfangkehrer, denn er hatte sich schon 14 Tage nicht gewaschen. Fett war er wie ein Floh. Bald hatte er sich aber geändert. Wir Kinder schafften Wasser, Seife, Bürste herbei. Mutter sorgte für sein leibliches Wohl. Im Dorfe sprach sichs bald herum, und im nu erschienen Verwante und bekannte aller Art.
(soweit Resi)
 
und nun Martin:
 
Einer wollte mehr wissen, wie der andere, So wußte Vater nicht, was er zuerst tun solle. Waschen, essen und erzählen. Die Mutter sagte: "du bist wie der Hansel". Als er dann eigentlich gewaschen und rasiert war, erkannten wir in erst dann richtig wieder. Wir haben iihn alle recht gern. Die Mutter sagt immer "lassten doch entlich in Ruh". Aber Vater sagt "lass ruhig gehen, wenn einmal die Schläge kommen dann werdens mir schon ausweichen",

Version vom 19. Januar 2012, 18:36 Uhr

Der Krieg war im Frühjahr 1945 zu Ende. Nach und nach kehrten die Soldaten wieder in ihren Familien zurück. Manche Soldaten mussten noch einige Jahre in Kriegsgefangenschaft verbringen, ehe sie zu ihren Familien zurückkehren durften. Vordergründig war die Heimkehr ein sehr freudiges Ereignis, allerdings kamen die Väter, Söhne und Ehemänner auch als "Fremde" zurück.

Die 9-jährigen Resi und ihr Bruder Martin beschreiben 1945 die Heimkehr ihres Vaters in einem Brief an Tante und Onkel, zugestellt am 2. 9. 1945
(Wortwörtliche Abschrift, Fehler wurden übernommen)


Lieber Onkel und Tante!

Ich teile euch mit, das vorgestern unser lieber Vater gekommen ist. Wir hätten ihn bald nicht erkannt, denn er sah aus wie der Kohlenklau. Einen Bart hatte er wie ein Negus. Voll Ruß wer wie ein Rauchfangkehrer, denn er hatte sich schon 14 Tage nicht gewaschen. Fett war er wie ein Floh. Bald hatte er sich aber geändert. Wir Kinder schafften Wasser, Seife, Bürste herbei. Mutter sorgte für sein leibliches Wohl. Im Dorfe sprach sichs bald herum, und im nu erschienen Verwante und bekannte aller Art. (soweit Resi)

und nun Martin:

Einer wollte mehr wissen, wie der andere, So wußte Vater nicht, was er zuerst tun solle. Waschen, essen und erzählen. Die Mutter sagte: "du bist wie der Hansel". Als er dann eigentlich gewaschen und rasiert war, erkannten wir in erst dann richtig wieder. Wir haben iihn alle recht gern. Die Mutter sagt immer "lassten doch entlich in Ruh". Aber Vater sagt "lass ruhig gehen, wenn einmal die Schläge kommen dann werdens mir schon ausweichen",