Vergleich der deutschen Truppen mit den sowjetischen

Aus Dorfchronik
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Deutsche und sowjetische Truppenstärken im Vergleich

Die deutsche 8. Armee

Manfred Rauchensteiner, der österreichische Militärhistoriker, berichtet von der Kampfstärke der deutschen Armee:

„Die deutsche 8. Armee stand mit ihrem rechten Flügel, dem XXXXIII. Armeekorps (General der Gebirgstruppen Versock), an der Donau, wobei dieses Korps bei Komärom zunächst noch mit einem Brückenkopf in den Abschnitt der 6. Panzer-Armee reichte. Daran schlossen links das Panzerkorps „Feldherrnhalle", das LXXII. und das XXIX. Armeekorps an. Insgesamt verfügte die 8. Armee am 24. März über rund 16 Divisionen mit einer geschätzten Tagesstärke von etwas mehr als 150.000 Mann. Die Kampfstärke betrug jedoch nur etwa ein Drittel davon. Es dürften bei Beginn der sowjetischen Offensive zirka 100 Kampfpanzer und ebenso viele Jagdpanzer und Sturmgeschütze vorhanden gewesen sein“.

Die sowjetische 2. Ukrainische Front

Des Weiteren berichtet Manfred Rauchensteiner über die sowjetische Armee:

„Nach sowjetischen Angaben verfügte die 2. Ukrainische Front vor Beginn der Offensive über 359.000 Mann, 7.860 Geschütze und Granatwerfer, 365 Panzer und Selbstfahrlafetten sowie 637 Flugzeuge der 5. Luftarmee (Generaloberst der Flieger S. K. Gorjunov5).“

Vergleich

Aus diesen Berichten wird eine klare Überlegenheit der sowjetischen Soldaten sichtbar.

„Wenn man auch bei den Russen die südlich der Donau gegen die deutsche 6. Panzer-Armee eingesetzte sowjetische 46. Armee in Abzug bringt (rund 70.000 Mann), so besaß der linke Flügel der 2. Ukrainischen Front dennoch eine augenfällige Überlegenheit. Dieses ungleiche Verhältnis hätte sich auch dann nicht wesentlich verändert, wenn auf deutscher Seite die 3. ungarische Armee, die nur mehr aus einigen wenigen Bataillonen bestand, hätte voll eingesetzt werden können. Doch schon am ersten Tag des sowjetischen Großangriffs nördlich der Donau meldete die 8. Armee, daß der einzige noch geschlossene ungarische Verband, nämlich die 24. Infanterie-Division, mit wachsendem sowjetischem Druck auf Banskä Bystrica in ihrem Widerstand erlahmte und nicht mehr kämpfen wollte."

Die Verteidiger hatten einen kleinen Vorteil. Das Gelände und das Hochwasser mit den verschlammten Auen erleichterten den Abwehrkampf.

„Die deutsche 8. Armee konnte sich bei der Verteidigung der südwestlichen Slowakei und Südmährens eine Reihe natürlicher Hindernisse zunutze machen, vor allem die im Südabschnitt quer zur sowjetischen Vormarschrichtung verlaufenden Flüsse. Diese gewannen noch dadurch an Bedeutung, daß sie im Frühjahr 1945 Hochwasser führten und verschlammte Ufer hatten. Weiter nördlich davon erschwerten die großen Bergmassive der Karpaten den sowjetischen Vormarsch. „

Quelle: Rauchensteiner, M., Der Krieg in Österreich '45, Wien: Österreichischer Bundesverlag, 1995. Seite 195