Pfarrerstadl

Aus Dorfchronik
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Text aus der Pfarrchronik, recherchiert und transkribiert von Helga Hansi

"PFARRLICHE SCHEUER

Da die hiesige Pfarre in früherer Zeit auf eine Wirtschaft dotirt war, so war ihr auch zur Unterbringung der Fechsung eine Scheuer unumgänglich nothwendig. Eine solche ist nun wahrscheinlich auch von jeher bestanden. Die jetzt noch stehende wurde in Jahre 1734 erbaut, und mit dem Garten in Verbindung gebracht. /: Selbe besteht bis jetzt noch in dem äussersten linken Ecke des Gartens:/

Da nun aber die Wirtschaft laut vorstehendem Contracte vom Jahre 1745 an die Herrschaft abgetretten wurde, so wurde im Jahre 1765 von dem damaligen Inhaber der Herrschaft, auch diese Scheuer zum Gebrauche der Herrschaft angesprochen. Herr Pfarrer Johann Georg Kleiner zeigte dieses dem Hochw. Passauer Consistorium an, und dieses erlaubte die Abtrettung dieser Scheuer an die Herrschaft gegen dem, daß dem Pfarrer für selbe zur Unterbringung seines Holzes eine Schupfe erbaut werde. Hierüber stellte Herr Graf Ladislaus v. Kollonitz folgenden Revers aus:

„Demnach Sr. Eminenz Hr. Cardinal Graf von Kollonitz Hochseel. Gedächtnis als Herrschafft und Patrony Ecclesiae zu Ober=Siebenbrunn anno 1745 mit dem damaligen nunmehro eben sei. Herrn Pfarrer die Convention dahin getroffen, daß obbemelte Herrschaft alle zu dieser Pfarr gehörig gewesten Äcker an sich gezochen, und hievor einem jeweiligen Hr. Pfarrer ein gewisses Fixum in baaren gelt aus den dortigen Herrschafts Rennt Amt alljährlich auszahlen lasse, und sohin der anno 1734 bloß zur Hinterbringung der von diesen Äckern erfechsenden Früchten erbaute Stadl bis anhero von mir als Patron nicht gebraucht, sondern einem derzeitigen Hr. Pfarrer zu seinem Gebrauch überlassen worden, ich aber nun mehr solchen Stadl /: nachdeme er wird als Nutzniesser aller deren zur Pfarr vormahl gehörig gewesten Äcker gebührt:/ zu meiner weiter Disposition unentbehrlich nöthig habe; als reserfire und verobligire mich Kraft dieses Instrumentes, obbemelten Herrn Pfarrer zu hinterbringung seines wenig vorräthigen Holz und Cole eine kleine Schupfen auf meine Unkosten errichten zu lassen. Zu Bekräftigung dessen meine hier unter gestellte Adels fertigung.

Wien den 27. Martii 1765"

Bilder des Pfarrerstadls

Der Pfarrerstadl von den "Stübln" aus gesehen. 1957. Bildquelle: E.Wawra Pfarrerstadl 1957.jpg