Mittelalter

Aus Dorfchronik
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Einfluss der Türkenbelagerung

1529: Ein Visitationsbericht vom Jahre 1533 meldet, daß die Hälfte der Häuser leer stehe, weil die halbe Einwohnerschaft von den Türken („Turggen") verschleppt worden sei. (Aus der Pfarrchronik, recherchiert von Helga Hansi)

Besitzverhältnisse des Ortes im Mittelalter

Das Dorf Obersiebenbrunn wird urkundlich erstmals im Jahre 1150 erwähnt. Die Herren der Burg, die im 12. Jahrhundert entstanden sein durfte, waren Chalhoch und Rudiger von Sibenprunn. Im Klosterneuburger Saalbuch kommen ein Chalhohus und Rudigerus de Sibenprunn im Jahre 1169 als Zeugen bei einer Begehung der Frau Hedwig von Schönkirchen vor, die auf der Stelle des alten Römerkastells ihre Burg erbauen wollte. Dies war eine Wasserburg, denn das Gebiet war bis vor 50 Jahren noch sumpfig. Daher ist es begreiflich, dass die Burg bald wieder verlassen wurde. Deshalb verfiel die Burg zu Beginn des 14. Jahrhunderts, denn im Jahre 1343 verkaufte Hadmar der Stuchs von Trautmannsdorf den halben Hof und seinen Anteil an dem Burgstall Obersiebenbrunn an einen Herrn Ulrich von Merkenstein. Das bedeutet, dass um diese Zeit die Burg bereits verödet war. Das Gebiet blieb aber ein freier Edelmannsitz und war bis ins vorige Jahrhundert eine gesonderte Landtafeleinlage. In einer Landtafel werden zum Unterschied vom Grundbuch die größeren Herrengüter verbucht. Statt der Burg wurde als neuer Sitz ein Freihof im Ort erbaut. Auf diesem Hof saß Ulrich von Merkenstein. Auf Ulrich von Merkenstein folgte Chadolt von Eckartsau, der Obersiebenbrunn im Jahre 1361 an Hans Dachsenpeck verkaufte. Im Jahre 1401 erwarb die Familie Wallsee die Herrschaft und im Jahre 1408 ging diese an Gerhard von Fronauer. Er kam jedoch im Kampf gegen Ludwenko im Jahre 1458 ums Leben. Ludwenko war ein Raubritter der in Teben, dem heutigen Devin in der Slowakei, seine Schanzen hatte, um von dort aus, das Marchfeld zu plündern. Sein ältester Sohn, genannt Gamaret, erhielt dessen sämtlichen Güter. 1361 erscheint Hans der Dechsenbekh (Dachsenbeck). Von diesem erhält die Herrschaft Ulrich von Haslau (1376 Ober-Kämmerer Herzog Albrechts II), dann Ritter Gerhard von Fronau 1401-1408. Nachdem dieser in einem Treffen gegen Zwentko (Anführer einer Räuberbande) gefallen war,erhielt 1458 sein ältester Sohn Konrad oder Garmaret die Herrschaft. 1479 dessen Sohn Ponkratz von Fronau, 1496 dessen Bruder Konrad. Im Jahre 1515 gelangte gelangte Obersiebenbrunn an die Familie Garbner. Durch Kauf kommt die Herrschaft 1521 an Sebastian Grobner zu Rosenburg. Ihm folgte 1535 sein Sohn Georg, 1562 dessen Bruder Leopold. 1579 Freiherrn von Herbertein 1643 kam sie durch gerichtliche Execution an Maria Euphemia Gräfin von Meggau, welche sie 1650 ihrer Tochter Maria Helena Johanna, verehelichte Gräfin Kollonitsch vererbte. 1676 deren Gatte Johann Heinrich Karl Graf von Kollonitsch. Kaiser Karl VI. kauft die Herrschaft und schenkt sie 15.1.1725 an Prinz Eugen von Savoyen. Von Seiner Schwester und Erbin Anna Viktoria von Savoyen kauft 1737 Kardinal Sigismund Graf Kollonitsch die Herrschaft, dieser adoptiert Ladislaus Freiherr Zay vonCsömör, Erb- und Bannerherr zu Zay Ugrocz, der Namen und Wappen der Kollonitsch annimmt. Ihm folgen: sein Sohn Ladislaus, dessen Bruder Karl Ladislaus, Erzbischof zu Kalocza, 1817 dessen Bruder Max, 1827 dessen Sohn Max. 1874 resp. 1877 das Wiener Erzbistum.