Hieronymuskirche

Aus Dorfchronik
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So könnte die Hieronymuskirche ausgesehen haben. Gemälde von Gerhard Frohner

Die Ortschaft um die Hieronymuskirche im Johannesfeld

Text von Gerhard Frohner

In der Obersiebenbrunner Pfarrchronik wird berichtet:
Im Kapellerfeld (nach der Komassierung Johannesfeld) steht eine Kirche mitten im freien Feld.

Visitationsbericht von 1677:
Zu dieser im freien Feld stehenden Kapelle werden jährlich mehrere Prozessionen abgehalten.
Pfarrer Kuechl berichtet am 8. Mai 1700 von einer uralten Kapelle, die sich im freien Felde befindet und das diese dem hl.Hieronymus geweiht ist und das ebendorthin 3. Mal im Jahr Gottesdienst gehalten werde.
1734 wurde eine Trauung abgehalten. Es heiratete Paulus Zens, Witwer und Schafhirte und die tugendhafte Jungfrau Gertrude Redel.

Die Siedlung um die Kirche

Eine Kirche im freien Feld macht keinen Sinn, es muss eine Ansiedlung schon vor dem Kirchenbau gewesen sein. War es vielleicht das Dorf „Siedichfür“  ????

1967 fand ich am Feld meiner Schwiegermutter Anna Naimer, bei der Erdäpfelernte ein kleines Gefäß. Etwa 80 – 100 m westlich der Kirche und 50 m vom Weg. Dieses überließ ich dem Institut für Frühgeschichte der Universität Wien. Dieses Gefäß befindet sich dort in der Vitrine 39 mit Nr. 3950 und wurde von Univ.Prof. Dr. Pittioni zur Frühbronzezeit (1800-1500 v.Ch. Typus Oggau-Loretto/ Burgenland) eingeordnet.

Erwin Wawra und Alois Prager forschten bereits in den 1950er Jahren und wurden fündig. Diese Scherbenstücke hatten noch eine beachtliche Größe denn damals gab es noch keine schweren landwirtschaftlichen Maschinen, welche durch das Rotieren der Bodenwerkzeuge alles zerkleinern.

Dr.Hampel von der NÖ Landesregierung Abt.III gab nachstehendes Gutachten ab:

3 Scherbenstücke :  Späte Jungsteinzeit – Bronzezeit   (ca 2000 bis 1600 v.Ch)
1 Scherbenstück  : Hallstattzeit A    (1200 – 1000 v.Ch.)
1 Scherbenstück mit Graphit : Jüngere Steinzeit  ( 4000 v.Ch.)
3 Scherbenstücke  : 1. – 4. Jahrhundert n.Ch.
6 Scherbenstücke  : 14 bis 15. Jahrhundert


Von mir gesammelte Scherbenstücke hat Frau Dr. Antel, Museum Stillfried begutachtet. Diese Fundstücke werden als römisch, germanisch und slawisch bezeichnet. Auch fand ich Suppensteine, welche durch oftmaliges erhitzen eine rote Farbe haben. Diese wurden im Feuer erhitzt und mangels eines Ofens in Gefäße getan um das Wasser zu erhitzen. Ungeklärt sind die vielen kleinen 2-3 cm großen Geweihstücke. Vielleicht Werkzeugstücke?? Ich fand einen Mikrolyth der zum Schneiden und Schaben diente u. noch immer scharf ist. Ebenso ein 7-zackiges Amulett mit Loch in der Mitte zum Umhängen.

Bild: Steinwerkzeug, gefunden im Johannesfeld in der Nähe der Hieronymuskirche, Froher Gerhard Steinwerkzeug.jpg


Möglicherweise das Taufbecken der historischen Hieronymus-Kirche in Obersiebenbrunn, es befindet sich derzeit in der Pfarre in Wien-Eßling

Mehrere Teile der Inneneinrichtung der Hieronymuskirche existieren noch: Die ursprüngliche Orgel wurde in der neuen Orgel der großen Kirche zu Maria Himmelfahrt in Obersiebenbrunn als Orgelprospekt benützt. Link: Die Orgel von Obersiebenbrunn. --WikiSysop2 10:47, 16. Jan. 2010 (UTC)

Auch das Taufbecken der Hieronymuskirche existiert noch und wird in einer anderen Kirche verwendet. (möglicherweise Essling, Text braucht eine Bearbeitung) --WikiSysop2 10:47, 16. Jan. 2010 (UTC)

Es gibt auch eine Idee, die Hieronymuskirche wieder symbolisch herzustellen: Idee Hieronymuskirche]

http://www.gaenserndorfundmehr.at/hieronymus.htm Kurzer Bericht von Frau Silvia Klose