Eternit 28

Aus Dorfchronik
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GARTENPAVILLON DES SCHLOSSES OBERSIEBENBRUNN

Quelle: "Burgen und Schlösser, in Eternit 28, Zeitschrift der Eternit-Werke Ludwig Hatschek, Vöcklabruck 1965,Seite 28-29.

Pavillon im Schlosspark von Obersiebenbrunn, 1965. Foto: Hamm Werksfoto Eternit Werke

Obersiebenbrunn, NO., gehört zu jenen Marchfeldschlössern, welche unter Prinz Eugen im 18. Jahrhundert eine Umgestaltung erfahren haben. Ein großer Park wurde im Sinne der französischen Gartenkunst angelegt, mit geraden Alleen und regelmäßigen Rasenflächen. Die Wege führen sternförmig auf einen Platz, auf dem als Blickziel von Johann Lukas von Hildebrandt ein prächtiges Gartenhaus im Jahre 1728 errichtet worden ist. Im kleinen Saal des Gartenhauses finden sich Fresken mit Groteskmalereien von Jonas Drentwett, der auch Räume im Belvedere für den Prinzen Eugen geschmückt hat. Die originellen Malereien spielen auf den Genuß des Landlebens an. Die gelegentliche Verwendung solcher Gebäude für frohe Stunden im Sommer bot keine genügende wirtschaftliche Grundlage für deren Erhaltung. Um so wichtiger erscheint es, daß die wenigen noch vorhandenen Beispiele dieser Art gepflegt und der Nachwelt ungeschmälert übergeben werden können. Es ist der Denkmalpflege gelungen, das kleine Lusthaus vor dem Verfall zu retten, wobei beträchtliche Kosten entstanden sind. Vor allem galt es, die Bedachung mit dem komplizierten Mansardendach in Ordnung zu bringen. Dachstuhl und Dachhaut mußten weitgehend erneuert werden. Den weichen Formen der Dachsilhouette entsprechend konnten nur Holzschindeln verwendet werden. Auch wurde die schöne Architektur des längsovalen Baues sowie die Fresken im Inneren des. Gartensaales einer Restaurierung unterzogen. Es ist zu hoffen, daß das Lusthaus einen Anziehungspunkt im Fremdenverkehr im Zusammenhang mit dem Besuch der übrigen Marchfeldschlösser darstellen wird.