Kriegerdenkmal
Kriegerdenkmal zur Weihnachtszeit, Bildquelle: Wawra.
Enthüllung des Kriegerdenkmals
Das Kriegerdenkmal wurde im Jahr 1922 von der Jagdgesellschaft Obersiebenbrunn gespendet.
1956 wurde es von der Marktgemeinde erweitert und darauf die Namen der Gefallenen und Kriegsopfer des 2. Weltkrieges vermerkt.
Es befindet sich am Hauptplatz gegenüber der Volksschule.
Bildhauer: F. Lehner Wien 17/1
Von der Einweihung, am 25. Mai 1922, gibt es noch Bilder. Die nachstehende Abbildung wurde vom Original gescannt. Die Personen auf dem Bild bei der Einweihung waren auch bei einer Messe beim Pavillon.
Fotos: O. Kantner Wien 3/2
Quelle: Pfarrchronik "im Gedenkbuch 1836 - 1945".
Liegt momentan im Pfarramt in Leopoldsdorf.
Anmerkung von Helga Hansi: Der originale Adler wurde im Dezember 2011 hinter dem Kriegerdenkmal zerbrochen aufgefunden. Im Jahr 2013 wurde ein neuer Adler von der Fa. Wallner aus Gänserndorf montiert. Der alte Adler wurde von der Gemeinde entsorgt.!!
- Das Kriegerdenkmal in Obersiebenbrunn
Andenken und Bilder der Soldaten aus Obersiebenbrunn 1914-1918: Link:Soldaten 1. Weltkrieg
Namen der Personen des Bildes zur Eröffnung 1922
1 Friedrich Radl 21 17 Mathias Hofer 2 2 Josef Putz 130 18 Bgmstr. Franz Frohner 129 3 Johann Pabeschitz 13 19 Richard Hofer 53 4 Leopold Lahner 143 20 Chormeister Alois Prager 153 5 Johann Höld 29 21 Johann Radl 87 6 Johann Rauscher 7 22 Ferdinand Radl 87 7 Karl Rauscher 107 23 Bildhauer F. Lehner Wien 8 Andreas Rauscher 38 24 Heinrich Preiß 27 9 Franz Selbach, Obm d. Jagdges. 106 25 Andreas Neuhauser 5 10 Johann Radl 42 26 Johann Hansy 32 11 Josef Porsch 94 27 Karl Brunner 139 12 Leopold Ricker 38 28 Adolf Weiser 59 13 Verw. O.Wetscherek 110 29 Jakob Breinreich 6 14 V.Bgm. Leopold Porsch 30 Josef Naimer 8 15 Gdheger Josef Imhof 31 Peter Lowatschek 114 16 Johann Mayer 3 32 Franz Hofer
Download: Datei:PersonenListe des Fotos Einweihung des Kriegerdenkmals.xls
Die Opfer der beiden Kriege
1. Weltkrieg
Porsch Karl, Kan. |
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Burian Franz, Inf. |
Naimer Josef, Inf. |
Selbach Ferdinand, Leutn. |
Zier Heinrich, Patr. Führ. Zier Leopold, Inf. |
Die Gefallenen des 1. Weltkrieges und ihre Todesursachen
recherchiert von Helga Hansi
- 1. BURIAN Franz, Kutscher am Meierhof, gefallen am 8.7.1918 bei Ceggia/Piave
- 2. GAMPER Josef, Nr. 36, gest. am 28.9.1918 in Wien ,Krebs
- 3. GARTNER Mathias, Nr. 111, geb.1.1.1895, gest. 29.10.1918 im Truppenspital Krems an Influenza
- 4. JANK Ferdinand, Nr. 41, geb. 30.1.1891, gest. am 28.7. 1915 in Krystynopol,Galiz. an Typhus
- 5. KOBLER Johann, geb. 13.4. 1886, am 27.8.1914 bei Zamosz verwundet und vermißt
- 6. KOBLER Josef, geb. 27.12.1888, am 7.9.1914 bei Zagorce verwundet und vermißt
- 7. KRISEL Johann, Lehrer, gest.10.6.1920 in Sibirien, Schlaganfall
- 8. LAHNER Mathias, Nr. 17, geb. 31.3.1898, gefallen 9.6.1917 bei Sesana, Küstenland
- 9. MAYER Anton, Nr. 3, geb. 13.6.1874
- 10. MAYER August, Nr.3, geb. 29.3.1876
- 11. MENZEL Hubert, geb. 17.1.1890, verwundet, gest. in Krakau
- 12. NAHLER Franz, Nr. 104, geb. 6.2.1898,Herzschuss, gefallen am 19.6.1918 Capo dÀrgine
- 13. NAIMER Josef, Nr. 8, geb. 6.12.1895, gefallen 21.6.1915 bei Lemberg
- 14. OBDRZALEK Peter, Nr. 10, geb. 29.6. 1897, gest.3.6.1917 in Wien,Tbc
- 15. OBDRZALEK Rafael, Nr.10, geb. 17.10.1892, gefallen am 22.6.1915 bei Gliniany,Galizien
- 16. OLBORT Johann, geb. 10.5.1890, gefallen am17.9.1914 bei Krasnik
- 17. ONDROVICS Johann, geb. 18.10.1888, gest. 28.7.1916 in Jicin,Tbc
- 18. OPICHAL Josef, geb. 1894, gest.am 12.3.1919 in Wien, Tbc,
- 19. PLAPPERT Andreas, Nr. 71, geb. 1.11.1883, gest.2.11.1914 in Przeworsk, Galizien, Kopfschuss
- 20. PORSCH Hubert,Lehrer, geb. 29.9.1888, gest.8.4.1916 in Wien X, Kriegsspital 2, Rachenbräune (Sohn des Bürgermeisters)
- 21. PORSCH Karl, Nr.88, geb. 18.10.1880, gest. in Jägerndorf am 28.8.1914, an der Ruhr
- 22. PORSCH Heinrich, Nr.77, geb. 5.2.1887, gest.28.10.1919 in Samara, Rußland, an Kopftyphus (bei der Rückkehr aus der sibirischen Gefangenschaft 1918 vermißt)
- 23. RADL Johann, Nr. 42, geb. 28.5.1875, gest. 13.1.1916 in Montenegro
- 24. RAUSCHER Johann, Nr. 7, geb. 27.8.1893, gest. 25.2.1916 in Villach, Brandwunden (an der Isonzofront in einer Baracke verbrannt)
- 25. SELBACH Ferdinand, geb.21.1.1894, gefallen 17.9.1915 bei Dubno
- 26. SELBACH Franz, geb. 1.2.1895, Kopfschuss, gefallen 17.6.1916 bei Chotopieczy
- 27. SCHÖNER Josef, Nr. 12, geb. 4.3.1895, gefallen 30.7.1915 bei Madjan Kozice dolne
- 28. SCHREINER Franz, geb. 10.5.1890, gefallen am 28.10.1918 am Pannebes bei St. Martine
- 29. SCHWARZ Josef, Nr. 11, geb. 17.3.1895, gefallen 29.1.1918, am Col del Rosso bei Asiago
- 30. VALASEK Anton, geb.6.6.1892
- 31. Vanek Ernst, geb.10.2.1898, gefallen 18.12.1917, Isonzofront
- 32. VOJTESEK Ferdinand, Nr. 55, geb. 6.12.1896, seit 1916 in Rußland vermißt
- 33. VOJTESEK Franz, Nr. 55, geb.1.1.1889, seit 1915 vermißt
- 34. VONDAL Josef, Maierhofknecht, geb. 6.7.1882, gefallen 9.9.1914 bei Jaroslau
- 35. VYMYSLICKY Johann, geb. 12.2.1886, gest.14.7.1918 in Obersiebenbrunn an Grippe, während eines kurzen Urlaubes
- 36. WEISSHAAR Bernhardin, gefallen 2.12.1914 bei Belgrad
- 37. ZIER Heinrich, Nr. 21, geb. 16.8.1885 ,gest. 9.5.1915 in Pristina, an der Ruhr
- 38. ZIER Leopold, Nr. 53, geb. 12.8.1877, gest.18.12.1914 in Kaschau, an der Cholera
2. Weltkrieg
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Historischer Zeitungsbericht
Text recherchiert von Helga Hansi
Kriegerdenkmalenthüllung
(Zeitungsbericht, Name der Zeitung unbekannt)
Am 25. Mai 1922 (Christi Himmelfahrt) fand die Enthüllung und Weihe des von der Jagdgesellschaft Obersiebenbrunn gewidmeten Kriegerdenkmales statt. Die Ortskapelle begrüßte mit einem Weckruf um 5 Uhr Morgens den festlichen Tag. In Massen zogen die Festgäste aus dem Orte selbst und den umliegenden Gemeinden zum Festplatze, wo sie von der Jagdgesellschaft und der Gemeindevertretung begrüßt wurden. Unter anderen erschienen die Herren: Nationalrat Dr. Karl Buresch, Landtagsabgeordneter Andreas Karpfinger, als Vertreter der Bezirkshauptmannschaft , Landesregierungssekretär Dr. Theodor Rauch und Hilfsämterdirektor Behewetz, Feldmarschalleutnant d. R. Kogutowicz, Ökonomierat Gutsbesitzer Dr. Josef Hofeneder, Bürgermeister Mühl aus Markgrafneusiedl, Kolm aus Untersiebenbrunn, Theuringer aus Raasdorf und viele andere. Auch sind Heimkehrer und Feuerwehren vieler Nachbargemeinden am Festplatz erschienen.
Um ¾10 Uhr ordnete sich der Zug zur Feldmesse. An der Spitze marschierten die Heimkehrertruppen, dann folgte die Musik, anschließend die Schulkinder unter Oberlehrer Max Mitlöhner, dann die 38 weißgekleideten Ehrendamen, hierauf die Gemeindevertretung mit den Ehrengästen, die Jagdgesellschaft, der Gesangverein mit Fahne (Fahnenjunker Herr Leopold Weidenauer) während die Feuerwehren, welche alle mit den Fahnen zur Feierlichkeit erschienen sind, unter Kommando des Bez. Feuerwehr-Verbands- Obmannes Hr. Adam Zehetbauer, (* Anm.: ein Obersiebenbrunner) den Festzug schlossen.
Unzählbare Festgäste zogen hinter den Feuerwehren zur Feldmesse. Der Altar war im fürsterzb. Schlosspark gelegenen Pavillon errichtet. Die Feldmesse wurde von Dechant Josef Krenn (* Pfarrer von Ober7brunn) zelebriert, während der Männergesangverein „Lyra“ unter der Leitung des Herrn Alois Prager die Deutsche Messe von Franz Schubert zum Vortrage brachte. Die Ehrensalven wurden von einer aus 20 Mann bestehenden Heimkehrergruppe mit großer Präzision abgegeben.
Nationalrat Dr. Karl Buresch rührte mit seinen stimmungsvollen Worten viele der Erschienenen zu Tränen.
Nach der Rede zog der Festzug in der gleichen Reihenfolge wie beim Marsch zur Feldmesse zum Friedhof, wo von den Heimkehrern, dem Gesangverein, der Feuerwehr, der Jagdgesellschaft und der Gemeindevertretung Kränze niedergelegt wurden. Die Ausgerückten begaben sich auf den Festplatz zurück, wo sich der Zug auflöste.
Um ½1 Uhr versammelten sich die Festgäste zur Festtafel im Gasthof des Hr. Leopold Schinhan.
Um ½3 Uhr nahmen Heimkehrer, Feuerwehren, Ehrendamen, Festgäste und Schulkinder vor dem Denkmal Aufstellung.
Um 3 Uhr wurde Herr Dechant Krenn von den Herren Franz Frohner, Franz Selbach, Leopold Porsch, Karl Brunner, Richard Hofer und Otto Wetscherek von der Kirche abgeholt und zum Denkmal geleitet.
Der Männerchor sang das ergreifende Lied „Der tote Kamerad“ und die Hülle des Denkmales fiel. Sr. Hochwürden weihte das Denkmal.
Es folgten Ansprachen vom Pfarrer und Direktor Friedrich Fürst. Heimkehrer, Lehrer Ferdinand Braunstein hielt seinen gefallenen Kameraden einen würdigen Nachruf. Zu Ende der Feierlichkeit übergab der Obmann der Jagdgesellschaft Franz Selbach das Denkmal Bürgermeister Franz Frohner in Schutz und Obhut.
Der prachtvolle Obelisk, in welchem die Namen der 38 gefallenen Helden eingemeißelt sind und zu dessen Füßen ein sterbender Krieger ruht, wird von einem Adler mit ausgebreiteten Schwingen gekrönt. Er stammt aus der Bildhauerei d. Fa. Franz Lehner Wien 17 /1, Jörgerstr. 5.
Herr Bürgermeister Frohner dankte der Jagdgesellschaft im Namen der Gemeindevertretung und der Ortsbevölkerung für diese schöne Widmung. Er führte aus, dass sich die Jagdgesellschaft durch die Ehrung der Gefallenen selbst ehre und versprach in seinem und im Namen seiner Nachfolger dieses prachtvolle Denkmal stets in Ehren zu halten und behüten zu wollen.
Die Jagdgesellschaft und die Gemeinde Obersiebenbrunn sehen sich bemüßigt, der Firma Franz Lehner hiemit öffentlich für die tadellose Ausführung dieses wirklich schönen Denkmales den Dank auszusprechen.
- Originaltext des Liedes „Der gute Kamerad“
- Text von Ludwig Uhland, Tübingen 1809
- Vertont von Friedrich Silcher, Tübingen
- Ich hatt`einen Kameraden,
- Einen bessern findst du nit.
- Die Trommel schlug zum Streite,
- Er ging an meiner Seite
- In gleichem Schritt und Tritt.
- Eine Kugel kam geflogen,
- Gilt`s mir oder gilt es dir?
- Ihn hat es weggerissen,
- Er liegt mir vor den Füßen
- Als wär`s ein Stück von mir.
- Will mir die Hand noch reichen,
- Derweil ich eben lad.
- Kann dir die Hand nicht geben,
- Bleib du im ew`gen Leben
- Mein guter Kamerad!
während des 2. Weltkrieges
Bildquelle: E.Wawra.
Renovierung 1956
Bildquelle: E. Wawra