Hausschlachtungen

Aus Dorfchronik
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Während des Krieges und auch danach wurden alle Lebensmittel streng bewirtschaftet. Oberste Behörde dafür war das Ernährungsamt in der Kreisleitung, später Bezirkshauptmannschaft. Für alle Lebensmittel gab es Lebensmittelkarten, wo bei einem Einkauf Abschnitte abgetrennt wurden. Diese mußten auf Kartons geklebt, bei diesem Amte abgegeben und verrechnet werden. Für Bäcker, Kaufleute und Fleischer eine riesige Mehrarbeit. Auch die lebenden Tiere der Bauern wurden bewirtschaftet. Enten, Gänse, Hühner wurden durch Kontrollore gezählt. Eier mußten abgeliefert werden. Natürlich wurde auch der Schweinebestand genauest kontrolliert und verwaltet. Auf "Schwarzschlachtungrn" standen hohe Strafen. Schlaue Bauern wußten sich zu helfen. Bei einer Hausschlachtung, welche vorher gemeldet werden mußte, kamen Kontrollore um das Gewicht zu bestimmen. In Siebenbrunn waren diese der Herr Adam Zehetbauer und der Herr Juriga von der Neusiedlerstraße. Beide waren sehr kulant und drückten beide Augen zu wenn auf der Saurehm eine 250 kg schwere Sau hing, so schätzten sie oftmals diese auf z.B. 120 kg. Danke schön! Peinlich war es jedoch, als ein besonderer Schlaumeier ein Schwein schon zeitig früh schlachtete, die andere später und in der Aufregung übersah, dass auf der Rehm zwei Schweinehälften hingen, welche komischerweise beide ein Schwanzerl hatten. Text: Gerhard Frohner