Schüler erforschen Zeitgeschichte 1945-85

Aus Dorfchronik
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Schüler der Hauptschule Leopoldsdorf erforschten einen Teil der Obersiebenbrunner Geschichte. Das Zeitfenster war von 1945 bis 1985

Deckblatt des Berichtes. Quelle: Mag. Günther Zier

Projektgruppe OBERSIEBENBRUNN

STANDORTE:
          Volksschule 	Landwirtschaftliche Fachschule
          Gemeindeamt   Bahnhof


PROJEKTLEITER:	HOL Helmut Selbach	HL Renate Bürger
	        HL Renate Potye	        FL Olga Mikulcik

BERICHTERSTATTER:	
Frau Dir. Gertrud Rauch	    Herr Leopold Manschein
Frau Anna Pasl	            Herr Dir. Erwin Gross
Frau Maria Gruß	            Herr Stefan Szelnekovics
Herr Josef Müller	    Frau Maria Zier
Herr Johann Naimer	    Herr Josef Iser
Herr Franz Zier	Frau        Margarete Mitlöhner
Herr Bgm. Josef Slavik	    Frau Elvira Rupp      
Herr Ing. Gerhard Frohner   Frau Emma Lehner
Herr Alois Brandstetter	    Herr Johann Zöhr
Herr Martin Brenner	    Herr Ernst Lehner
Frau Theresia Novovesky	    Herr Ernst Pemp

PROJEKTMITARBEITER:		
Anders Petra	           Iser Michaela	Schinkowitz Doris
Bropst Petra	           Iser Gerlinde	Schreiner Andreas
Bursofski Marianne	   Lichtenecker Claudia	Seibach Christian
Fasl Walter	           Mahdalicek Thomas	Seibach Margarethe
Pasl Werner	           Novovesky Karl	Seit er Daniela
Früh Margit	           Ohnutek Birgit	Slavik Reinhard
Fuchs Michaela	           Pacholik Thomas	Stiegler Birgit
Gajarsky Manuel	           Pottichen Mario	Stoklasek Marina
Gajarsky Ronald	           Pozarek Eva	        Szelnekovics Markus
Gall Jürgen	           Pozarek Susanne	Tronner Diana
Gerschlager Alois	   Radl Johann	        Valasek Thomas
Gerschlager Angelika	   Radl Leopold	        Zapletal Andrea
Gerschlager Franz	   Rambousek Hubert	Zapletal Martin
Gießrigl Michael	   Richter Norbert	Zatschkowitsch Johann
Hopiczan Michael	   Scherzer Andreas	Zier Michael

HILFSMITTEL:
Pfarrchronik Obersiebenbrunn
Auszug aus der Schulchronik - Frau Direktor SR Gertrud Rauch  
                              Frau Direktor Anna Fuchs
Festschrift: 850 Jahre Obersiebenbrunn
Festschrift: 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Obersiebenbrunn
Festschrift: 100 Jahre STEG 187O - 1970 Österreichische Bundesbahn ÖBB 
             Wien - Stadlau - Marchegg
Festschrift: 75 Jahre Landwirtschaftliche Genossenschaft Obersiebenbrunn
Bahnhofschronik ab 1970


Brief der Hauptschuldirektorin Hildegard Traxler

Liebe Mitbürger! Liebe Schülerinnen und Schüler!

Heuer sind es 40 Jahre seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und 30 Jahre seit dem österreichischen Staatsvertrag. 1945 und 1955 sind Marksteine in unserer Geschichte und Daten, auf die wir stolz sein können.

Aus diesem Grund hielten wir eine kleine Rückschau auf die letzten 40 Jahre unserer Geschichte.

Wir haben selbst erarbeitet, wie es war, als Österreich aus Trümmern erstand. Schüler, Lehrer und Gesprächspartner aus der Bevölkerung der einzelnen Sprengelorte unserer Hauptschule haben mit dazu beigetragen, daß unser Unterrichtsprojekt gelungen ist.

Mit unserem Projekt haben wir die Situation Niederösterreichs nach Kriegsende bis zum Abschluß das Staatsvertrages und die Jahre des Aufschwunges am Beispiel unserer Sprengelorte nachvollzogen.

Lehrer und Schüler wurden überall sehr freundlich aufgenommen, und die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung der Orte Leopoldsdorf , Breitstetten, Obersiebenbrunn, Untersiebenbrunn, Mark-grafneusiedl und Glinzendorf war ganz ausgezeichnet, dafür will ich mich herzlich bedanken.

Mit der Hoffnung auf weitere gute Zusammenarbeit und dem Wunsch auf eine schöne und erfolgreiche Zukunft

grüße ich bestens!
SR Hildegard Traxler, e.h.


Obersiebenbrunn

Kriegsende und neuer Anfang

Im letzten Kriegsjähr 1945 rückte die Front immer näher an unseren Heimatort heran. Alte Männer und junge Burschen wurden noch zur letzten Verteidigung, dem Volkssturm, eingezogen, sodaß es im Ort fast keine Männer mehr gab.

Um Ostern verließen die deutschen Soldaten Obersiebenbrunn, und auch einige Flüchtlinge zogen Richtung Westen. Mit dem Näherrücken der Front fielen die ersten Bomben. Täglich gab es am Vormittag Fliegeralarm, und die Leute brachten sich in Kellern in Sicherheit. Diese Angriffe galten aber meistens der Hauptstadt Wien.

Am ärgsten wurde das Gasthaus Zier beschädigt, weil ein russisches Flugzeug angeschossen wurde und vor seiner Notlandung die Bomben abwerfen mußte, die unglücklicherweise das Gasthaus Zier trafen. Auch die Kirche und andere Gebäude der Ortschaft wurden beschädigt. Es gab wenige Verletzte bei den Bombenangriffen. Zur Verteidigung wurden Straßensperren errichtet, wodurch die Russen aber nicht aufgehalten werden konnten.

Als die Russen in die Ortschaft eindrangen, hatte die Bevölkerung unheimlich große Angst, weil sie nicht wußte, wie sich die fremden Soldaten verhalten würden. Die Russen plünderten die Häuser, stellten die Leute an die Wand and stahlen ihnen Uhren, Fahrräder und andere Wertgegenstände. Die Obersiebenbrunner mußten den Russen Unterkunft gewähren. Die Bevölkerung wurde von den Russen zu Arbeiten herangezogen. Die Arbeiten, die die Männer verrichten mußten, waren meist Aufräumungsarbeiten und Verladearbeiten an den Bahnhöfen. Die Frauen mußten für die Russen waschen, bügeln und kochen. Zum Viehtreiben wurden sogar Kinder herangezogen. Es gab große Verständigungsschwierigkeiten zwischen den fremden Soldaten und der Bevölkerung. Nur wenige Leute konnten sich durch böhmische oder slowenische Sprache verständigen. Die Zentralstellen der russischen Besatzung waren in dar Zuckerfabrik und beim Flugzeugbeobachtungsposten außerhalb der Ortschaft.