Dreschen1936: Unterschied zwischen den Versionen
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Traktor wird zum Antrieb der Dreschmaschine eingesetzt, 1936; Ricker Josef | Traktor wird zum Antrieb der Dreschmaschine eingesetzt, 1936; Ricker Josef | ||
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In Obersiebenbrunn gab es mehrere Druschgemeinschaften. Hier wird die Druschgemeinschaft 1 beschrieben. | In Obersiebenbrunn gab es mehrere Druschgemeinschaften. Hier wird die Druschgemeinschaft 1 beschrieben. | ||
Von dieser Gemeinschaft sind noch einige Dokumente vorhanden. | Von dieser Gemeinschaft sind noch einige Dokumente vorhanden. | ||
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Version vom 24. Februar 2018, 12:49 Uhr
Dreschmaschinen mit Dampfmaschinen
Bild: Dampfbetriebene Dreschmaschine bei Lahner Nr. 17, um 1900. Erste Person von links ist Herr Hofer. Quelle: Gerhard Frohner
Um 1900, Bild: Wawra
Dreschen ca. 1920~25
Bild: Dreschen in Obersiebebrunn, Zeitraum 1920-25. Bildquelle: Josef Halicek, Australien; Text: Thomas Soucek
Personen:
Der Mann mit Hut auf dem Pferd ist Johann Halicek (*1906). Links vorne (Pfeil) sitzt Maria Chvatal, Schwester von Veronika Halicek (Frau von Johann Halicek). Der rechte Pfeil zeigt auf Franz Chvatal, Mann von Maria.
Dreschmaschine von Eisen-bereiften Traktor angetrieben
vermutlich in den 1920-30er Jahren.
um 1920, Bildquelle: Wawra.
Drescharbeiten am Feld 1936
Bildquelle: Gerhard Frohner
Die Bilder zeigen die Druschgesellschaft "Hofer". Die Bauern Richard Hofer, Leopold Ricker, Franz Frohner und Johann Hansi bildeten diese Gesellschaft. Obmann und auch Geschäftsführer war Richard Hofer. Von ihm stammen auch die Notizen, Rechnungen und Belege, die hier gezeigt werden: Dokumente Druschgemeinschaft
Sie verwendeten eine Dreschmaschine von Hofherr & Schrantz, Marke FD 1070, Baujahr 1922. Als Antrieb diente ein 22 PS Elektromotor der Firma Siemens, mit 920 Umdrehungen. Quelle: Überprüfungsbefund der Dreschmaschine aus 1943. auf Seite: Dokumente Druschgemeinschaft
Im Jahr 1933 wurde für die Dreschmaschine eine Strohpresse der Firma Welger angeschafft.
Dokumente Druschgemeinschaft
- Gerhard Frohner erinnert sich an das Dreschen in frühern Zeiten
Diese Druschgesellschaften hatten einen Obmann, nach dem die Maschine benannt wurde. Bei uns war es die Hofermaschine.
Obmann Hofer Richard, Mitbesitzer Ricker Leopold, Hansi Johann und Frohner Franz.
Diese Druschgesellschaft stand aber vielen Leuten, welche auch nur wenig zu dreschen hatten, zur Verfügung.
Solche Gesellschaften gab es mehrere:
Die Lahner-, Naimer-, Steinböck, - Heidukmaschine, u.a.
Damit die Dreschmaschine gleichmäßig lief arbeiteten ca. 16 Leute beim Dreschen.
Der Maschinist war der wichtigste Mann. Er führte den ganzen Betrieb. Bei uns war es der Gustavik Jakob. Er wartete die Maschine und hatte die Oberaufsicht. Um 6 Uhr früh schaltete er eine Sirene (bei Dampferantrieb ertönte ein Pfiff) und dann ließ er die Maschine anlaufen. Zu dieser gehörte auch eine Strohpresse (zuvor gab es einen Elevator), welcher das Stroh auf eine Triste förderte.
Wichtige Mitarbeiter waren:
Der Speiser, dieser legte die Garben oben in die Trommel ein.
Der Sackelmann war für das wechseln der Säcke und aufladen der Säcke auf den Wagen zuständig.
Der Tristenmacher baute die Strohtriste.
Weiters am Tisch 3 Frauen, welche die Garben öffneten und dem Speiser reichten.
3-4 Leute gaben die Garben auf den Tisch, 3-4 waren bei der Strohtriste beschäftigt.
Dann gab es noch 2 Ohmweiber, diese hatten die unangenehmste Aufgabe, denn sie standen den ganzen Tage im Staub und brachten die Spreu weg.
Odamasch
In Kindheitstagen der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts erlebte ich den
Odamasch (oldo māš)
Im Hofe bei uns sind plötzlich viele Leute. Es gibt ein gutes Essen. Ein Mann mit einer Knopferlharmonika spielt und die meisten Leute tanzen. Bei diesen Leuten ist ein „Strohmann“, genannt „Strohmandl“.
Das ist ein Mann, der zur Gänze in Stroh eingewickelt und mit Schnur umwickelt war. Es schauten nur die Augen heraus. Dieser versinnbildlicht das Ende der Getreideernte.
Die Leute bekommen noch ein ordentliches Trinkgeld und ziehen weiter. So ist es bei allen Besitzern dieser Druschgesellschaft.
Bei jeder dieser Maschinen waren 15-16 Menschen beschäftigt. Alle feierten diesen Odamasch und verwendeten das Trinkgeld für eine Tanzerei im Gasthaus Zier. Der Obmann der Gesellschaft spendete lt. Aufzeichnungen 2 Fass Bier.
Zuführen des Getreides zur Dreschmaschine, 1936, Tanzer A.
Traktor wird zum Antrieb der Dreschmaschine eingesetzt, 1936; Ricker Josef
Druschgesellschaft 1
In Obersiebenbrunn gab es mehrere Druschgemeinschaften. Hier wird die Druschgemeinschaft 1 beschrieben. Von dieser Gemeinschaft sind noch einige Dokumente vorhanden.
Dokumente der Druschgesellschaft:
Druschgesellschaft 1948-50
Mitarbeiter der Druschgemeinschaft, bei der Feldscheune am Feld des Richard Hofer, jetzt Mag. Günther Zier. Jahr: 1948-50.
Bildquelle: Gerhard Schmid
stehend: | sitzend: |
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Gustavik Jakob sen Frau Hurban |
Frau Patzl Grete Breiner (verh. Wagner) |
Quelle: Handschriftliche Notiz von Otto Zier auf Rückseite des Fotos |
Mitarbeiter der Druschgesellschaft, ca. 1946-47
Bildquelle: Otto Zier, 1. Person von links.
Das kleine blonde Mädchen ist Helmut Pacholiks Schwester, Traude. Sie war damals 3 od. 4 Jahre alt. Sie wurde im Mai 1943 geboren. Getragen wird das Mädchen von seinem Vater Josef Pacholk (mit Hut)