Dreschen1936: Unterschied zwischen den Versionen

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Bildquelle: Gerhard Frohner
Bildquelle: Gerhard Frohner


Die Bilder zeigen die Druschgesellschaft Obersiebenbrunn. Die Bauern Richard Hofer, Leopold Ricker, Franz Frohner und Johann Hansi bildeten diese Gesellschaft. Obmann und auch Geschäftsführer war Richard Hofer. Von ihm stammen auch die Notizen, Rechnungen und Belege, die hier gezeigt werden: [[Dokumente Druschgemeinschaft]]
[[Bild:An Dreschmaschine in1930ern.jpg | 400 px | thumb| Dreschmaschine in den 1930ern]]


Sie verwendeten eine Dreschmaschine von Hofherr & Schrantz, Marke FD 1070, Baujahr 1922. Als Antrieb diente ein 22 PS Elektromotor der Firma Siemens, mit 920 Umdrehungen. Quelle: Überprüfungsbefund der Dreschmaschine aus 1943.
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Die Bilder zeigen die Druschgesellschaft "Hofer". Die Bauern Richard Hofer, Leopold Ricker, Franz Frohner und Johann Hansi bildeten diese Gesellschaft. Obmann und auch Geschäftsführer war Richard Hofer. Von ihm stammen auch die Notizen, Rechnungen und Belege, die hier gezeigt werden: [[Dokumente Druschgemeinschaft]]
 
Sie verwendeten eine Dreschmaschine von Hofherr & Schrantz, Marke FD 1070, Baujahr 1922. Als Antrieb diente ein 22 PS Elektromotor der Firma Siemens, mit 920 Umdrehungen. Quelle: Überprüfungsbefund der Dreschmaschine aus 1943. auf Seite: [[Dokumente Druschgemeinschaft]]
   
   
Im Jahr 1933 wurde für die Dreschmaschine eine Strohpresse der Firma Welger angeschafft. <br>
Im Jahr 1933 wurde für die Dreschmaschine eine Strohpresse der Firma Welger angeschafft. <br>
[[Dokumente Druschgemeinschaft]]
[[Dokumente Druschgemeinschaft]]
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;Gerhard Frohner erinnert sich an das Dreschen in frühern Zeiten:
Diese Druschgesellschaften hatten einen Obmann, nach dem die Maschine benannt wurde.  Bei uns war es die Hofermaschine.
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Obmann Hofer Richard, Mitbesitzer Ricker Leopold, Hansi Johann und Frohner Franz.
Diese Druschgesellschaft stand aber vielen Leuten, welche auch nur wenig zu dreschen hatten, zur Verfügung.
Solche Gesellschaften gab es mehrere:
Die Lahner-, Naimer-, Steinböck, - Heidukmaschine, u.a.
Damit die Dreschmaschine gleichmäßig lief arbeiteten ca. 16 Leute beim Dreschen.
Der '''Maschinist''' war der wichtigste Mann. Er führte den ganzen Betrieb.
Bei uns war es der Gustavik Jakob. Er wartete die Maschine und hatte die Oberaufsicht. Um 6 Uhr früh schaltete er eine Sirene (bei Dampferantrieb ertönte ein Pfiff)  und dann ließ er die Maschine anlaufen. Zu dieser gehörte auch eine Strohpresse (zuvor gab es einen Elevator), welcher das Stroh auf eine
Triste förderte.
Wichtige Mitarbeiter waren: <br> 
Der '''Speiser''', dieser legte die Garben oben in die Trommel ein. <br>
Der '''Sackelmann''' war für das wechseln der Säcke und aufladen der Säcke auf den Wagen zuständig. <br>
Der '''Tristenmacher''' baute die Strohtriste. <br>
Weiters am Tisch 3 Frauen, welche die Garben öffneten und dem Speiser reichten.<br>
3-4 Leute gaben die Garben auf den Tisch,  3-4 waren bei der Strohtriste beschäftigt.<br>
Dann gab es noch 2 '''Ohmweiber''', diese hatten die unangenehmste Aufgabe, denn sie standen den ganzen Tage im Staub und brachten die Spreu weg.
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====Odamasch====
In Kindheitstagen der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts erlebte ich den
<big>'''Odamasch (oldo māš)'''</big>
Im Hofe bei uns sind plötzlich viele Leute. Es gibt ein gutes Essen. Ein Mann mit einer Knopferlharmonika spielt und die meisten Leute tanzen.
Bei diesen Leuten ist ein „Strohmann“, genannt „Strohmandl“.
Das ist ein Mann, der zur Gänze in Stroh eingewickelt und mit Schnur umwickelt war.  Es schauten nur die Augen heraus. Dieser versinnbildlicht das Ende der Getreideernte.


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-- Nur mehr das leere Stroh ist übrig geblieben. -- </div>


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Die Leute bekommen noch ein ordentliches Trinkgeld und ziehen weiter.
So ist es bei allen Besitzern dieser Druschgesellschaft.
 
Bei jeder dieser Maschinen waren 15-16 Menschen beschäftigt.
Alle feierten diesen Odamasch und verwendeten das Trinkgeld  für eine Tanzerei im Gasthaus Zier. Der Obmann der Gesellschaft spendete lt. Aufzeichnungen 2 Fass Bier.
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Version vom 1. März 2010, 16:28 Uhr

Drescharbeiten am Feld 1936

Bildquelle: Gerhard Frohner

Dreschmaschine in den 1930ern

Die Bilder zeigen die Druschgesellschaft "Hofer". Die Bauern Richard Hofer, Leopold Ricker, Franz Frohner und Johann Hansi bildeten diese Gesellschaft. Obmann und auch Geschäftsführer war Richard Hofer. Von ihm stammen auch die Notizen, Rechnungen und Belege, die hier gezeigt werden: Dokumente Druschgemeinschaft

Sie verwendeten eine Dreschmaschine von Hofherr & Schrantz, Marke FD 1070, Baujahr 1922. Als Antrieb diente ein 22 PS Elektromotor der Firma Siemens, mit 920 Umdrehungen. Quelle: Überprüfungsbefund der Dreschmaschine aus 1943. auf Seite: Dokumente Druschgemeinschaft

Im Jahr 1933 wurde für die Dreschmaschine eine Strohpresse der Firma Welger angeschafft.
Dokumente Druschgemeinschaft

Gerhard Frohner erinnert sich an das Dreschen in frühern Zeiten

Diese Druschgesellschaften hatten einen Obmann, nach dem die Maschine benannt wurde. Bei uns war es die Hofermaschine.
Obmann Hofer Richard, Mitbesitzer Ricker Leopold, Hansi Johann und Frohner Franz. Diese Druschgesellschaft stand aber vielen Leuten, welche auch nur wenig zu dreschen hatten, zur Verfügung. Solche Gesellschaften gab es mehrere: Die Lahner-, Naimer-, Steinböck, - Heidukmaschine, u.a.

Damit die Dreschmaschine gleichmäßig lief arbeiteten ca. 16 Leute beim Dreschen.

Der Maschinist war der wichtigste Mann. Er führte den ganzen Betrieb. Bei uns war es der Gustavik Jakob. Er wartete die Maschine und hatte die Oberaufsicht. Um 6 Uhr früh schaltete er eine Sirene (bei Dampferantrieb ertönte ein Pfiff) und dann ließ er die Maschine anlaufen. Zu dieser gehörte auch eine Strohpresse (zuvor gab es einen Elevator), welcher das Stroh auf eine Triste förderte.

Wichtige Mitarbeiter waren:
Der Speiser, dieser legte die Garben oben in die Trommel ein.
Der Sackelmann war für das wechseln der Säcke und aufladen der Säcke auf den Wagen zuständig.
Der Tristenmacher baute die Strohtriste.
Weiters am Tisch 3 Frauen, welche die Garben öffneten und dem Speiser reichten.
3-4 Leute gaben die Garben auf den Tisch, 3-4 waren bei der Strohtriste beschäftigt.
Dann gab es noch 2 Ohmweiber, diese hatten die unangenehmste Aufgabe, denn sie standen den ganzen Tage im Staub und brachten die Spreu weg.

Odamasch

In Kindheitstagen der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts erlebte ich den

Odamasch (oldo māš)

Im Hofe bei uns sind plötzlich viele Leute. Es gibt ein gutes Essen. Ein Mann mit einer Knopferlharmonika spielt und die meisten Leute tanzen. Bei diesen Leuten ist ein „Strohmann“, genannt „Strohmandl“.

Das ist ein Mann, der zur Gänze in Stroh eingewickelt und mit Schnur umwickelt war. Es schauten nur die Augen heraus. Dieser versinnbildlicht das Ende der Getreideernte.

-- Nur mehr das leere Stroh ist übrig geblieben. --

Die Leute bekommen noch ein ordentliches Trinkgeld und ziehen weiter. So ist es bei allen Besitzern dieser Druschgesellschaft.

Bei jeder dieser Maschinen waren 15-16 Menschen beschäftigt. Alle feierten diesen Odamasch und verwendeten das Trinkgeld für eine Tanzerei im Gasthaus Zier. Der Obmann der Gesellschaft spendete lt. Aufzeichnungen 2 Fass Bier.

Drusch1936.jpg
Drescharbeiten 1936

Drusch1936 Zufuehren Getreide zur Dreschmaschine.jpg
Zuführen des Getreides zur Dreschmaschine, 1936, Tanzer A.

Felddrusch1936,RickerJosef.jpg
Traktor wird zum Antrieb der Dreschmaschine eingesetzt, 1936; Ricker Josef

Drescher in Ob7Br.jpg
Mitarbeiter der Druschgemeinschaft, bei der Feldscheune am Feld des Richard Hofer, jetzt Mag. Günther Zier. Jahr: 1940-50.
Bildquelle: Gerhard Schmid

Die Personen auf dem Bild sind:
stehend: sitzend:
Gustavik Jakob sen

Frau Hurban
Weiland Hans
Zatschokiwitsch Anna + Sohn
n.n.
Huber Hilde
Andrekowitsch Fr.
Bursofsky Ernst

Frau Patzl

n.n.
Nitsche Hanna
Andrekowitsch Hanni
Worlicek Steffi

Quelle: Handschriftliche Notiz von Otto Zier auf Rückseite des Fotos

Mitarbeiter der Druschgesellschaft, ca. 1946-49

Mitarbeiter Druschgesellschaft ca 1946-49.jpg
Bildquelle: Otto Zier, 1. Person von links.